Aufbruch nach Pandora
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von
Filmfan "muhesse" am 03.06.2010Die Geschichte ist eine Mischung aus „Der mit dem Wolf tanzt“, „Matrix“ und (Peter Jacksons) „King Kong“, die schon als solche interessant ist, wenn auch die Bösen so holzschnittartig böse sind, dass es geradezu grotesk ist: der Kommisskopf mit Tunnelblick, der bis zum letzten Atemzug sinnlos gegen das Gute kämpft und nichts dazulernt, und der skrupellose Geschäftsmann, dem zwar am Ende Bedenken kommen, aber natürlich erst dann, als es schon zu spät ist. Diese simple Charakterzeichnung kennen wir aus „Titanic“, sie stört aber letztlich kaum, denn sie beschränkt sich auf die Bösen, die Identifikationsfiguren sind überzeugend gezeichnet. Die nachvollziehbare Darstellung der Annäherung zwischen völlig fremden Kulturen und die plausible Charakterisierung ihrer Protagonisten tragen viel zum Charme der Geschichte bei.
Was aber den Film so außergewöhnlich wie faszinierend macht, ist die überwältigende bildschöpfende Kraft, die einerseits dem Einfallsreichtum und der Vorstellungskraft der Autoren, andererseits den filmtechnischen Fähigkeiten entspringt. Beidem kann man nur größten Respekt zollen. Der Film führt den Zuschauer in eine (fast) vollständig künstliche Welt, deren Darstellung so realistisch ist, dass man die Künstlichkeit über weite Strecken vergisst. Er dokumentiert, zu was die digitale Filmtechnik bei offenbar unbegrenztem Budget heute in der Lage ist, und er wird in dieser Hinsicht wohl für einige Zeit das Maß der Dinge sein (die Dreidimensionalität spielt dabei übrigens nur eine nachrangige Rolle).
Jene, die sich wegen „Titanic“ zu James Camerons Jüngern zählen, erwartet hier kein Kino der „großen Emotionen“. Geboten werden eine anregende Geschichte und vor allem umwerfende Bilder. Der Film gehört zweifellos in die Reihe der sehenswertesten Filme der letzten Jahre.
ungeprüfte Kritik