Die Geschichte eines Mörders.
Drama, Abenteuer
Die Geschichte eines Mörders.
Drama, Abenteuer
Bewertung und Kritik von
Filmfan "dn3q1c" am 23.05.2007Das PArfum
Romankenner werden es bemerken – der Film bleibt dem Buch besonders am Anfang und am Ende äußerst treu, wartet aber im Mittelteil mit Änderungen auf. Ob nun im Film 13 Mädchen ihren Duft für das eine Parfum lassen müssen oder wie im Buch 25 ist eine Umarbeitung, die verschmerzbar erscheint. Weniger begeistert dürften sich jedoch alle Freunde der gedruckten Version über den Umstand zeigen, dass Tykwer, Eichinger und der dritte Drehbuchautor, Andrew Birkin, Grenouille eine leicht freundlichere Rolle zugeschrieben haben als sie das Original vorsieht. Im Roman wird Grenouille (die Kröte) viel heimtückischer, von Hass gegen die Menschen zerfressen beschrieben. Wie einen kleiner Teufel stellt man sich die beste Nase Frankreichs vor. Doch im Film ist er alles andere als hässlich und hinkend, wirkt eher mitleidserregend. Das Bild der Zecke, des Blutsaugers, das im Buch eine so zentrale Metapher ist, wird im Film nicht deutlich. Auch der Geist der Aufklärung und dessen Ad-absurdum-Führung – ein signifikanter Aspekt im Buch – wird im Film nicht klar herausgearbeitet. Dass das im Roman beschriebene orgiastische und orgastische Bacchanal in Grasse dank einer FSK ab 12 Jahren nicht viel mehr als eine Kinderfernsehen-taugliche Massenumarmung geworden ist... geschenkt. Allerdings knarrt es dadurch etwas im dramaturgischen Gebälk, denn dem Höhepunkt wird dadurch viel an Intensität genommen. Doch ein Lichtblick bleibt: Am Ende des Films wurde die Möglichkeit einer Botschaft trotz postmoderner Erzählung beibehalten: Der Weg ist das Ziel.
ungeprüfte Kritik