Komödie, Deutscher Film, Lovestory
Komödie, Deutscher Film, Lovestory
Bewertung und Kritik von
Filmfan "SteveStrange" am 15.09.2008Till Schweiger holt Hollywood nach Deutschland.
Lieber Till: Selbst in Komödien, die direkt davon leben, dass Charaktere auf einander prallen, kann man seine Finger vom Holzschnitt lassen. Aschenputtel trifft Traumprinz- die nunmehr 5.000ste Auflage. Aber das ist, was Schweiger ja so gern als „Mainstream“ bezeichnet.
Ist jedoch wirklich alles dem „Mainstream“ oder gar Hollywood geschuldet, was der liebe Till hier auffährt? Das man anlässlich von Probedurchläufen beim Publikum ausprobiert, welche Gags ankommen, - geschenkt.
Muss man jedoch (Bonus CD) anlässlich einer Filmbesprechung mit Till wirklich erfahren, wie viele Stück der „KeinOhrhasen“ Kuscheltiere er verkaufen konnte? Oder mehrfach erzählt bekommen, welche Kinderkleidung die einzig richtige ist? Till hat es im Übrigen nun auch übernommen, –so im Vorbeigehen- Deutschland in Sachen „Sex und was kommt bei Frauen an…“ zu „verändern“.
Spätestens jedoch bei dem Vorschlag, bei der Vorpremiere von Schweiger Filmen Gesichtskontrolle für etwaige Kritiker einzuführen, wird klar, welche Geistes Kind Till Schweiger ist. Der besonders ausgeprägten Kritikfähigkeit wird man ihn sicher nicht verdächtigen. In diesem Fall kann die Bonus CD interessanter sein, als der Versuch, sich mit dem Hauptfilm zu vergnügen. Alleine die geschilderte Auseinandersetzung mit der deutschen Filmakademie spricht Bände. Mindestens dann, wem man auch die Argumente der anderen Seite kennt.
Zurück zum Film. Am Anfang möchte man am liebsten abschalten, weil die Story sehr billig angestrickt wird. Richtig – wir sind zurück bei Aschenputtel und ihrem Prinzen. Beobachten den munteren Wechsel platter Gags mit gekonnt inszenierten Lachern - die Zähne von Jürgen Vogel sind genial.
Wir bemerken schnell, dass nicht nur das Ende der Story von Anfang an klar ist. Problem des Genres, - der Betrachter kann damit leben. Spätestens jedoch nach dem Gerichtsurteil und Tills Vorsprechen im Kindergarten ist nach nur 20 Minuten auch jede Einzelheit der kommenden Story klar.
Bilder und Filmsprache, bei Professionalität von Kamera und Kulisse, da hat „KeinOhrhasen“ durchaus etwas zu bieten. Wobei sich speziell die Bildfolge der Annäherung von Kindergarten, Aschenputtel und Prinz ungeniert der Ästhetik kommerzieller Werbespots bedient. Liegt vielleicht in der Logik der Sache, wenn grundsätzlich gewählt wird, was sich am Besten verkauft.
Nora Tschirner kann glänzen, das Auffahren von Promis in Verbindung einer einfach gestrickten Geschichte bringt den kommerziellen Erfolg. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich bestätigt. Mainstream ist zulässig und hat seine Berichtigung. Den 6 Millionen Zuschauern sei ihr Vergnügen von Herzen gegönnt. Eine derartige Anzahl von Zuschauern zu gewinnen, steht für sich selbst.
Bei Till Schweiger ist nicht die Auseinandersetzung, ob Mainstream zulässig ist, die wirklich spannende. Es sind vielmehr die Umstände, unter denen wieder mal Hollywood in Deutschland eingeführt werden sollen, -na ja - ...lassen wir das.
ungeprüfte Kritik